Montag, 7. September 2015

Ein Kunstspaziergang auf Gut Emkendorf

 
Hallo Zusammen,
 
so langsam wird es ja richtig herbstlich. Nachts ist es schon kühler, und morgens liegt oft Tau auf den Wiesen. Letzten Sonntag war es jedoch noch einmal so richtig schön warm und sonnig, so dass wir den Tag für einen Ausflug nach Gut Emkendorf genutzt haben.
 
Dort kann man momentan ausdrucksstarke afrikanische Skulpturen im Park bewundern!  Der Zauber dieser Ausstellung liegt in der Kombination von Kunst und Natur - doch dazu gleich mehr.
 
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Gut Emkendorf liegt zwischen Kiel und Rendsburg. Das Herrenhaus stammt aus dem 18. Jahrhundert und ist im klassizistischen Stil erhalten. Einst Wohnsitz der Reventlows, gehört das Gut heute der Familie Heinrich, die den alten Herrensitz liebevoll pflegt und bewahrt. Auf Gut Emkendorf finden häufig Lesungen und Konzerte statt, z.B. im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Außer den Wirtschafts- und Nebengebäuden gehört zum Gut ein großzügig angelegter Landschaftspark im englischen Stil.
 
Die Ausstellung im Park des Herrenhauses wurde von Sandra Masiiwa Thiem initiiert, die selbst aus Simbabwe stammt. Aus Simbabwe kommt auch der ganz besondere Stein, aus dem die Skulpturen gefertigt sind: Serpentin, dessen unterschiedliche Farbschattierungen von tiefschwarz bis beige-grau tolle Oberfächen und Licht-Effekte möglich machen.
 
Früher nutzten die Arbeiter in den afrikanischen Goldminen die guten Bearbeitungseigenschaften des Steins, durch den sie sich auf der Suche nach Edelmetallen und Diamanten graben mussten, um sich kreativ zu betätigen. Heute entstehen aus Serpentin zeitgenössische Skulpturen von hohem künstlerischen und materiellen Wert. Der Eintritt für die Ausstellung ist übrigens frei, sie läuft bis Ende September.
 
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Wir nahmen die wunderschöne 250-jährige Linden- und Kastanienallee, um nach Gut Emkendorf zu fahren. Ich liebe ja so alte Bäume! Vor uns rumpelte dann auch stilgerecht ein landwirtschaftliches Gefährt mit Anhänger und Strohballen. Unser Küstenjunge wusste natürlich, was das war: "Tecka, Tecka!" Oh, er ist so süß, wenn er spricht, da hüpft mein Mama-Herz immer ganz heftig :)
 
 
Als wir parkten, ausstiegen und das kleine Küstenmädchen in den Kinderwagen umpackten, gab es für ihn ebenfalls viel zu gucken. Der geliebte Rabauke läuft ja inzwischen sehr sicher - und vor allem schnell! Wir kommen grad so noch hinterher ;)
 
 
Das alte Herrenhaus und die Nebengebäude liegen inmitten alter Bäume und sind prächtig anzusehen. Allerdings nur von außen, denn sie gehören zum privaten Bereich des Gutes, der nicht betreten werden darf. Das kann ich jedoch gut verstehen - zu Hause möchte ich ja auch nicht, dass jeder über unseren Rasen läuft und ins Wohnzimmer guckt ;)

 
Die Skulpturen-Ausstellung beginnt an der Nordseite des historischen Kuhstalls von 1730. Dort sind einige einführende Informationen im Schaukasten zu finden, und man erfährt viel über die Herkunft der Künstler und des Steins. Folgt man dem Weg zwischen den Wirtschaftsgebäuden, kann man mit Glück auch den großen Kutschwagen sehen, auf dem Ausfahrten unternommen werden können.
 
 
 
Unser Küstenjunge war ganz begeistert: "Auto, Auto"! Na ja, fast - aber er liebt alles mit Rädern :)
 
 
Nach ca. 200  Metern liegt rechter Hand der Eingang des Parkes und der Beginn des Hasensee-Wegs. Die Pforte will unser geliebter Rabauke auch öffnen; ein Glück, dass er zu Hause noch nicht an alle Türklinken kommt!
 
 
 
Und dann beginnt die Skulpturen-Ausstellung! Nach und nach begegnen wir den verschiedenen Kunstwerken im Park. Sie fügen sich wunderbar in die Umgebung ein; das Grün der Pflanzen hebt ihre glänzenden Oberflächen noch hervor.
 
 
Nur wenige der Figuren sind abstrakt; viele stellen konkrete Dinge oder Personen dar und tragen Titel wie "Liebende", "Schwestern" oder "Mutter und Kind".
 
 
Vor den zahlreichen Pflanzen oder dem Hasensee im Hintergrund kommen sie wunderschön zur Geltung.
 
 
Bei einigen der Skulpturen sind Interpretationsvorschläge angeheftet:
 
 
Ich liebe Skulpturen, weil sie so vielfältig sind. Ich kann sie von allen Seiten betrachten und aus jedem Blickwinkel etwas anderes entdecken. Ihr Material fasziniert mich, und am liebsten möchte ich immer kurz die Augen schließen und sie berühren, weil das so ein ganz anderer und sehr besonderer Sinneseindruck ist. Außerdem finde ich, dass sie - noch mehr als Bilder - auch ihre Umgebung in Kunst verwandeln; einfach, weil sie den Raum, in dem sie stehen, so eindrucksvoll verändern.
 
 
So auch hier, wenngleich der Landschaftspark von Gut Emkendorf an sich schon eine Augenweide ist. Kleine Wege schlängeln sich zwischen den großen Bäumen am Ufer des Hasensees entlang, den eine alte Brücke ziert.
 
 
Die fand unser Küstenjunge ebenfalls toll und ist rauf und runter gedüst! Aktuell scheint er sich immer zu freuen, wenn er mal auf ungewohntem Material - wie hier dem Holzsteg - laufen kann und nutzt das richtig aus.
 
 
Wir spazierten weiter, während das kleine Küstenmädchen im Wagen fast alles verschlief. Immer mal wieder blitzt das Herrenhaus zwischen den alten Bäumen hervor. Es war schon eine tolle Atmosphäre!
 
 
Vielleicht fragt Ihr Euch jetzt: "So eine Ausstellung - ist das überhaupt etwas für kleine Kinder?" Dazu kann ich sagen: Für unseren Küstenjungen - ja! Er fand die Skulpturen total spannend, flitzte zwischen ihnen herum und zeigte ständig auf die eine oder andere. Bei der Skulptur oben auf dem Bild stand er lange davor und hat sich die Gesichter von ihr angesehen. Dann streckte er seine kleine Hand aus, berührte sie vorsichtig und sagte leise "Ei, ei." So redet er auch immer, wenn er jemanden streichelt...
 
Natürlich stimmte hier auch die Umgebung: Unser Racker konnte überall frei herumlaufen und die Natur und die Skulpturen erkunden, ohne dass etwas kaputtging. Das war für alle sehr entspannend, und am Ende des Tages hatte er sich richtig ausgetobt. Ich glaube schon, dass er sich bei unserem "Kunstspaziergang" wohl gefühlt hat :)
 
 
Und wir ebenfalls! Am liebsten hätte ich zumindest eine der Skulpturen mitgenommen - sie stehen nämlich auch zum Verkauf. Ratet mal, welche!
 
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Anschließend spazierten wir noch ein wenig in der Umgebung von Gut Emkendorf umher, das lohnt sich ebenfalls.


Wenige hundert Meter von Gut Emkendorf entfernt entdeckten wir die Badestelle am Dörpsee. An der Stichstraße, die von der Allee nach Gut Emkendorf abgeht, liegt ein kleiner Parkplatz, von dem einige Minuten Fußweg zum See führen. Einige Mutige badeten tatsächlich noch! 
 
 
Neben dem Badesteg gibt es eine Liegewiese, einen kleinen Sandstrand und Toiletten in einem Häusschen mit Kiosk. Nicht zu vergessen die tollen Wasserrutschen!
 
 
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Ach, drückt uns die Daumen, dass es noch viele schöne warme Tage gibt, bevor der Winter kommt!
 
Eine durchsonnte Woche wünscht Euch
 
Eure Küstenmami
 
 
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