Mittwoch, 25. März 2015

Früh unterwegs

 
Hallo Zusammen,
 
neulich  - das war noch vor der Geburt unserer kleinen Prinzessin - ist mir wieder etwas passiert, was vor meinem MamiLeben, dem Leben ohne Kind(er), nicht vorgekommen wäre. Es war ganz erstaunlich! Schön, ja, aber doch irgendwie - unheimlich.
 
Es geschah an einem Sonntag, am Tag unseres Ausflugs ins Kieler Aquarium. Wir fuhren los, den Kleinen sicher in der Babyschale auf dem Rücksitz angeschnallt, die Mami mit wasserdichter Unterlage auf dem Beifahrersitz - weil ich noch hochschwanger war und der Blasensprung damals ja jederzeit möglich schien ;)
 
 
Die Straßen waren leer. Grüne Welle, wir kamen glatt durch, in der Hälfte der sonst üblichen Zeit. Außergewöhnlich bei der Strecke, aber wir freuten uns einfach, mal früh dran zu sein.
 
Kurz vor Erreichen des Ziels begann die Parkplatzsuche. Halt! Die sonst übliche Parkplatzsuche. Denn die fiel heute aus, wir mussten nicht suchen. Die Parkplätze waren frei. Die bezahlten Parkplätze etwas weiter weg, die wir beinah schon genommen hätten, euphorisch, überhaupt etwas zu finden. Die Parkplätze etwas näher dran, mit Zeitbegrenzung. Die Parkplätze am Straßenrand, ohne Zeitbegrenzung. Die absoluten super-duper Parkplätze direkt oberhalb vom Aquarium, kostenlos und ohne Zeitbegrenzung!! Es war kaum zu glauben.
 
Wir freuten uns mehr, packten aber schnell den Sohnemann in den Buggy, denn wir wollten die gewonnene Zeit noch für einen kurzen Bummel an der Kiellinie nutzen, bevor wir am Aquarium unsere Freunde trafen.
 
Dazu muss man wissen: Die Kiellinie ist die Promenade in Kiel am Wasser überhaupt. Alles und jeder spaziert, joggt, skatet, schiebt, strömt dort entlang, sieht und wird gesehen. Zumal am Wochenende.
 
Doch als wir dort ankamen, war es leer. OK, das Wetter war etwas trübe, aber das ist für uns Nordlichter in der Regel kein Hinderungsgrund. Wir mummeln uns dann in unsere schicken Fleecejacken und grüßen aus dem angesagten Schaltuch heraus. Aber jetzt: Menschenleer! Sogar auf den beliebten Ruhesesseln bei der Fördeschlange war noch Platz...
 
 
Keiner zu sehen. Doch, am Horizont, ein Pärchen, mit Kinderwagen! Und in der anderen Richtung: Noch eins, ebenfalls mit Buggy! Mein Mann und ich sahen uns an und dachten dasselbe: Wie wir. Und verstanden.
 
 Mein Mann blickte auf die Uhr: "Mensch, es ist gerade mal neun Uhr!" NEUN Uhr. In Zahlen: 9:00 MEZ. An einem Sonntagmorgen!!! In einem anderen, dem früheren Leben, hätten wir uns da maximal noch mal umgedreht. Von unterwegs sein, gefrühstückt, angezogen, geduscht, gewickelt usw. hätten wir nicht mal geträumt. Wozu auch?
 
Und jetzt - sind wir schon froh, wenn der geliebte Rabauke uns bis 7:00 Uhr schlafen lässt. Das Leben mit Kindern beginnt einfach früher! Das mag man bedauern oder begrüßen: Es hat auch Vorteile! Man trifft auf jeden Fall die Gleichgesinnten ;) Denn im Aquarium waren zu dieser Uhrzeit auch nur Leute mit kleinen Kindern. Sie schauten alle etwas müde drein - aber die Kinder waren froh und tobten gemeinsam. Und wir Erwachsenen lächelten bei diesem Anblick: Schlaflos, aber glücklich.
 
 
***
In diesem Sinne: Eine gute Nacht wünscht Euch
 
Eure Küstenmami

 
  


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